Sie wurde erst später von den Kirchenvätern mit dem Kaiserkult in Verbindung gebracht. Die Römer verehrten ursprünglich abstrakte Numina, das heißt göttliche Kräfte, die sie in der Natur wie auch im menschlichen und staatlichen Leben am Werk sahen. [4] Es verbot die christlichen Gottesdienste, ordnete die Zerstörung von Kirchen, die Verbrennung christlicher Schriften (siehe dazu auch: Märtyrer der heiligen Bücher) und die Inhaftierung von christlichen Staatsbeamten an; es enthielt auch ein Ämterverbot für Christen. Der römische Historiker Cassius Dio berichtet, im Jahr 95 habe der Kaiser neben vielen anderen, die in die jüdischen Sitten verirrt waren, auch seinen Vetter Titus Flavius Clemens wegen „Gottlosigkeit“ hinrichten lassen und dessen Frau verbannt. Seit seinem Tod wurden die meisten verstorbenen Kaiser konsekriert, also rituell als Numina der staatlichen Macht und Schutzgötter des Reiches verehrt. Er sei den Soldaten entgegen geeilt, habe sie als Gäste bewirtet und so die Durchführung ihres Auftrages verzögert. Die deutschen Christen unterstützen die NS-Politik Hitlers und toleriert auch, dass die NS-Ideologie in das Christentum integriert wird und dieses überlagert. Im Gegensatz zur Darstellung bei Autoren wie Tertullian geht die heutige Forschung dabei davon aus, dass viele Christen im Alltag an den entsprechenden heidnischen Kulten teilnahmen. [6] Eusebius stellt aber – ebenso wenig wie die früheren christlichen Quellen – keinen Zusammenhang zwischen der Verfolgung und dem großen Brand Roms her, den er in der Kirchengeschichte gar nicht erwähnt und in seiner Chronik ins Jahr 64 datiert, während er über die Christenverfolgung erst unter dem Jahr 68 berichtet. Das Judentum verhielt sich hierbei gemäßigter als das Christentum, während der Mithraskult überhaupt nicht mit dem Staatskult kollidierte und beweist, dass eine friedliche Koexistenz möglich war. Sie mussten dabei aber örtliche Gegebenheiten und Interessen von Handelsstädten, Fürsten und Landbesitzern berücksichtigen. Fast 50 Jahre nach dem Ende der letzten Verfolgung traf die christlichen Gemeinden noch einmal ein schwerer Schlag: 293 hatte Diokletian eine umfassende Staatsreform durchgeführt, um das Römische Reich zu reorganisieren und zu stabilisieren: Er stärkte die Provinzverwaltungen und teilte seine Macht mit drei Mitherrschern (Tetrarchie: zwei Augusti und zwei Caesares). Von den meisten frühchristlichen Autoren wird die neronische Verfolgung gar nicht erwähnt. [11] Auch den Juden wurde Misanthropie unterstellt. Überraschend bemerkt Tacitus sodann, dass die Christen ob ihres Schicksals vereinzelt auch bemitleidet worden seien. Sowohl Lukas als auch Flavius Josephus (Antiquitates 19, 343-350) sahen darin ein Gottesurteil: Juden wie Christen lehnten die Vergötterung von Menschen ab. Dies spiegelt der Römerbrief, etwa indem Paulus den Adressaten einschärfte, alle Verfolger, gerade auch Staatsvertreter, zu segnen und sie mit zuvorkommender Nächstenliebe zu beschämen, um Böses mit Gutem zu überwinden, wider (Röm 12,9–21 EU): Auch Tacitus hegte trotz seiner Kritik an Nero keine Sympathie für sie und hätte sie in einem geordneten Verfahren ebenfalls für ihren „Hass gegen das Menschengeschlecht“ – also die Ablehnung römischer Sitten und Riten – geopfert, um die Sympathie im Volk für sie zu verringern. Ich fragte sie, ob sie Christen seien. Auch der Kaiser selbst wird dazu aufgerufen, die Lage noch einmal zu überprüfen: „Wenn dies auf deinen Befehl geschieht, so soll es recht sein; denn ein gerechter Herrscher kann niemals eine ungerechte Entscheidung treffen, und wir nehmen gerne die Ehre eines solchen Todes auf uns; doch tragen wir dir diese eine Bitte vor, dass du erst, nachdem du die Urheber einer solchen Streitsucht kennengelernt hast, urteilst, ob sie Tod und Bestrafung verdienen oder Sicherheit und Ruhe.“. Man habe sie dem Kaiser vorgeführt, er habe sie verhört und nach der Art ihres Glaubens gefragt. Es war eine der schwersten Brandkatastrophen in der Geschichte der Weltstadt. die Christen sich weigerten, dem heidnischen Kaiserkult der Römer beizuwohnen. Der Goldschmied Demetrius berief daraufhin eine Protestversammlung ein, die die Paulusmissionare festsetzte und zu töten drohte. Die rechtlichen Grundlagen, die eine Christenverfolgung in neronischer Zeit rechtfertigten, sind mangels unmittelbar bezeugender Quellen unklar; etwa, ob entsprechende Gesetze bereits existierten oder erst neu eingeführt wurden. Vielmehr wird in der Forschung heute nicht mehr bestritten, dass Decius nicht speziell die Christen im Auge hatte, sondern jeden, sogar heidnische Priester, die zweifellos keine Christen sein konnten, opfern ließ. [25] Auf das ihnen zur Last gelegte Delikt weist auch die teilweise angewandte Art der Todesstrafe hin, die das zugrundeliegende Verbrechen spiegeln sollte: sie wurden nämlich als lebendige Fackeln verbrannt. Grund hierfür war aber weniger die Ablehnung des heidnischen Kultes als vielmehr der Umstand, dass die Christen einen Mann als Gott verehrten, den die Römer als Rebell und Hochverräter hingerichtet hatten. Diese Situation könnte hinter den wenigen verstreuten Notizen zu Verfolgungen in Domitians Regierungszeit stehen. Häufig wurde ihnen Gottlosigkeit (irreligiositas), Inzest oder Mord vorgeworfen: Dahinter stand die selbstgewählte Abschottung der Christengemeinden vom öffentlichen Leben und das Gewohnheitsrecht (institutum), durch welches man sich weiterhin auf den Brief Trajans an Plinius aus dem 1. [22], Nach dem Bericht des Tacitus wurden zunächst einige Personen verhaftet, „die bekannten“; allerdings bleibt unklar, was sie bekannten. Zum gemeinsamen Gegner der Römer wurden die Christen … Konstantin wurde offenbar nicht schlagartig Christ, sondern hing zunächst ebenso dem Sonnengott Sol invictus an. Zwei Jahre, bevor sich Diokletian nach Abschluss des Reformwerkes von der Macht zurückzog, begann er 303 eine reichsweite Christenverfolgung. Das Edikt verfügte die Einkerkerung und Folterung aller Gemeindevorsteher, Bischöfe oder Presbyter, um sie auf jede Weise von ihrem Glauben abzubringen; vor allem aber verfügten Diokletian und seine Mitkaiser die Todesstrafe für alle, die das Kaiseropfer weiterhin verweigerten. Er setzte zudem wohl von vornherein auf die Duldung der Kirche, damit diese seine Alleinherrschaft als zusätzliches Machtinstrument stützen würde. Römische Bürger, die sich zum Christentum bekannten, waren früher meist (wie Paulus) enthauptet worden, doch bereits seit der Constitutio Antoniniana von 212 waren die meisten Reichsbewohner Bürger, und die Sonderbehandlung entfiel daher nun vielfach; in seltenen Fällen wurden die Opfer gekreuzigt oder in der Arena von wilden Tieren zerrissen. Sie wandten sich gegen alle christlichen Gruppen, auch solche, die die Alte Kirche als Häresien ausgrenzte, etwa die Markioniten oder Gnostiker wie die alexandrinischen Karpokratianer. Konstantin wurde nach seinem Tod unter die Staatsgötter aufgenommen und kann daher kaum als „Christ“ im engeren Sinne, sondern eher als „Anhänger des Christengottes“ bezeichnet werden. Sie endeten mit der Mailänder Vereinbarung von 313, endgültig mit der Anerkennung des Christentums als Staatsreligion durch Theodosius I. Auch der römische Kaiser Decius (*um 200, †251, Kaiser seit249) ließ die Christen im Römischen Reich systematisch verfolgen (249 bis 251). Da der Kaiser dieses Gerücht durch keine Hilfsaktivitäten und Zeremonien zur Besänftigung der römischen Götter aus der Welt schaffen konnte, suchte er laut Tacitus die ihm angelastete Schuld der Brandstiftung auf die in der Stadt wohnenden Christen abzuschieben und so den Volkszorn auf diese umzulenken.[7]. Zu den Opfern der Verfolgung sollen auch die Apostel Paulus und Petrus gezählt haben. Andere gelangten durch Täuschung oder Bestechung in den Besitz einer Opferbescheinigung (libelli). Es konnte dabei also um die Ablehnung der Staatsgötter gehen: Christen galten deswegen später als atheoi. Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. versuchte vergeblich, den Arianismus (in der hömöischen Ausprägung) für die Kirche verbindlich zu machen, er griff also weiter in dogmatische Fragen ein (siehe dazu auch die Religionspolitik Constantius’ II.). Ein weiteres Motiv für Verfolgungen deutet sich in Apg 19,23–40 EU an: Durch die „neue Lehre“ der Christen verloren Kunsthandwerker, die Götterstatuen aus Edelmetallen herstellten und ihre Zulieferer und Händler im Raum Ephesos ihren Absatzmarkt. Darum verehren sie ihn sehr. Bis zuletzt habe der Brennende seinen Gott gelobt und diesem gedankt, dass er dieses Todes gewürdigt worden sei. [17] In der neueren Forschung wird es auch für plausibel gehalten, dass Nero in Ausübung seiner außerordentlichen Rechtspflege die Verfahren wegen des enormen öffentlichen Interesses selbst, zusammen mit seinen juristischen Ratgebern (consilium), deren Rechtsauffassung er ansonsten generell ignorierte,[18] führte und die Todesurteile mit den Hinrichtungsvarianten auch persönlich aussprach. Krieg wurde theologisch gerechtfertigt, sofern er der Sicherheit des Reiches diente. Die Inschriften liefern so keine Informationen darüber, welche Ämter durchlaufen wurden und in welcher Reihenfolge, ob die festgelegten Altersgrenzen, ab der man zur nächst höheren Stufe im Klerus aufsteigen konnte, in der Praxis befolgt wurden oder in welchem Alter die Männer in den Klerus eintraten. Es kam innerhalb der Gemeinden zu Konflikten über die Frage, wie mit den zahlreichen. Download Full PDF Package. (380391). Wie viele Christen sich dem Opfer verweigerten und daraufhin gefoltert und hingerichtet wurden, ist unbekannt. kam es bereits zu Stürmen auf heidnische Tempel. Marco Frenschkowski, RAC, Bd. Zunehmend galt ihre Religion – auch wegen des unaufhaltsamen Wachstums ihrer Anhängerschaft – als staatszersetzend und gefährlich. Diese Bewegung der Donatisten bildete eine eigene Kirche mit Schwerpunkt in Nordafrika. Die ersten Christen und der Staat. Er wollte sich damit wohl beim Hohen Rat beliebt machen (Apg 12,1-4 EU). Der Historiker Jürgen Malitz geht davon aus, dass Nero durch kundige Berater, vielleicht seinen Prätorianerpräfekten Tigellinus, auf die Idee gebracht, der als jüdische Splittergruppe betrachteten christlichen Gemeinde Roms die Schuld am Brand der Weltstadt zu geben. Auch unter ihm wurden angeblich viele Christen in die Arena geschickt und fanden dort den Tod. 866. Trotzdem wurden sie offenbar nicht wegen des Bekenntnisses zu ihrem Glauben, sondern als Brandstifter verurteilt, weil sie aufgrund der bisher erpressten Geständnisse ohne weitere Beweisführung unter Generalverdacht gestellt wurden. Nur wer nachweislich den Kaiserkult verweigerte, war wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt hinzurichten. Vor die Löwen! Einige antike Quellen behaupten, der eigentliche Drahtzieher sei Diokletians Unterkaiser Galerius gewesen, dessen Rolle hierbei jedoch vermutlich durch die Kirchenschriftsteller Laktanz und vor allem Eusebius stark übertrieben wurde. Eine weitere Quelle stützt diese These: Der Chronograph von 354, eine Sammlung noch älterer, amtlicher römischer Dokumente, berichtet im Kapitel über den römischen Bischof Pontianus (230–235), dass dieser gemeinsam mit dem Priester Hippolyt im Jahr 235 nach Sardinien verbannt worden, dort gestorben und in einer Katakombe an der Via Tiburtina bestattet worden sei: „Eo tempore Pontianus episcopus et Yppolitus presbiter exoles sunt deportati in Sardinia.“[2], Die Jahre 218–238 gelten im Römischen Reich als Friedenszeit ohne allgemeine Christenverfolgung.[3]. [15] Diese stellte, neben anderen gemeingefährlichen Tatbeständen, die vorsätzliche Brandstiftung unter Strafe. Anfang des Jahres 112 bat der Statthalter der Provinz Bithynien in Kleinasien, Plinius, in einem Brief den Kaiser Trajan um Rat, wie er sich gegenüber den in offenbar größerer Anzahl von römischen Bürgern angeklagten Christen verhalten solle: Sei schon ihr Name (= ihr Christusbekenntnis) an sich strafbar, auch wenn kein weiteres Verbrechen vorliege, oder seien es die Verbrechen, die mit dem Namen zusammenhingen? Kurz nach seiner Thronbesteigung erließ Decius auch ein allgemeines Opfergebot: Jeder Bürger musste sich schriftlich bescheinigen lassen, dass er den Göttern, zu denen die früheren Kaiser gehörten, geopfert habe. Vielleicht handelte es sich auch um die exekutive Durchführung der Polizeigerichtsbarkeit durch die tresviri capitales vor dem Stadtpräfekten, eher aber um die Ausübung des delegierten Kaiserrechts im Rahmen der außerordentlichen Gerichtsbarkeit (cognitio extra ordinem). Die Bischöfe reisten auf Staatskosten an; der Kaiser selbst leitete die Sitzungen und setzte dort rein theologische Kompromissformeln wie das homoousios durch, um den innerkirchlichen Streit um die Gottessohnschaft Jesu zu lösen. Jahrhundert halten. befohlen, auf die soziale Randgruppe der Christen abwälzen wollte. In der Nacht vom 18. zum 19. Buches seiner Römischen Geschichte ausführlich auf den Brand Roms von 64 n. Chr. So war schon in republikanischer Zeit das Ritual der Invocatio bekannt, mit dem fremde Götter eingeladen wurden, ihren Sitz in Rom zu nehmen. geschrieben wurde, erwähnten christlichen Leiden[3] dürften wahrscheinlich ebenfalls auf die neronische Verfolgung anspielen. Damit war auch die Urgemeinde beendet. Zwar hätten sie die schwersten Strafen verdient, seien aber nicht dem Wohl des Volks, sondern allein der Barbarei eines Einzelnen zum Opfer gefallen. Obwohl Nero, der sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs der Feuersbrunst in Antium aufhielt, herbeieilte – wenn auch etwas verspätet – und umfangreiche Hilfsmaßnahmen zur Linderung des Loses der zahlreichen Opfer einleitete, verbreitete sich rasch das Gerücht, der Princeps selbst habe den Befehl gegeben, Rom anzuzünden. Als Gegenbewegung entwickelte sich von Ägypten aus das Mönchtum. 1. Christinnen wurden angeblich nach Beispielen der griechischen Mythologie als Dirken und Danaiden bestraft, falls sich die diesbezüglichen Angaben des ersten Clemensbriefs auf die neronische Verfolgung beziehen. Wer das erfüllt habe, sei freigelassen worden: Denn zu all dem sollen sich wahre Christen nicht zwingen lassen. Nur radikale Christen lehnten zu dieser Zeit den Synkretismus und Polytheismus ihrer Umgebung ab und verweigerten den römischen Staatssymbolen ihre Anerkennung. Nach Josephus wurde Jakobus, der Bruder Jesu und damalige Leiter der Urgemeinde, im Jahr 62 auf Geheiß des Hohepriesters gesteinigt. Die frühen Bischöfe untersagten ihren Gemeindemitgliedern darüber hinaus auch die Ausübung von Berufen, welche mit dem römischen Staatskult zusammenhingen oder man sollte zumindest keine Arbeiten für die römischen Tempel durchführen. Auch die Übergabe an „Fürsten und Könige“ wurde kaum von Juden veranlasst. Nachdem Pilatus abgesetzt worden und sein Nachfolger Marcellus wohl noch nicht in Judäa eingetroffen war, konnten die Sadduzäer jedoch ihr Religionsgesetz (vor allem das 5. Nach einer von Eusebius berichteten Legende soll Konstantin der Große die entscheidende Schlacht an der Milvischen Brücke 312 gewonnen haben, nachdem er einige Zeit zuvor am Himmel ein Flammenkreuz, nach Laktanz das Chi-Rho, gesehen hatte, dazu Zeichen mit der Bedeutung: Es war üblich vor einer Schlacht nach Götterzeichen zu schauen, um sich so der Unterstützung des jeweils stärksten Gottes zu sichern, daher findet sich hier effektiv mit einem christlichen Symbol in einem Prozess des römischen Staatskults eine Integration des Christentums in jenen. Ab etwa 180 wurde zudem der Kanon des Neuen Testaments festgelegt. 25, Sp. So schrieb Tertullian auch um 200: Septimius Severus errang den Kaiserthron erst, nachdem er drei Mitbewerber aus dem Feld geschlagen hatte. Die Christenverfolgungen im Römischen Reich waren eine Reihe von Maßnahmen zur Unterdrückung des wachsenden Einflusses des Christentums im Römischen Reich. Bis 70 und darüber hinaus gewannen Juden ebenso wie die Christen, die sich vom Judentum erst unvollständig gelöst hatten, Zulauf unter den so genannten „Gottesfürchtigen“: römischen Staatsbürgern aller Nationen, die die als hedonistisch und dekadent empfundene Lebensweise ihrer Oberschicht abstieß. Download PDF. Hierzu zählten unter anderem Goldschmiede, Wagenlenker, Schauspieler, Bildhauer und auch Hersteller von Baustoffen für Tempel oder deren Ausschmückung, aber auch Lehrer (De Idololatria 4,1 und 8,1-3, Apostolische Überlieferung 16). Galerius setzte das Werk seines Vorgängers noch bis 311 fort, ehe er schwer erkrankt die Verfolgung einstellen ließ. Die römischen Staatstempel dagegen zerfielen langsam. So betrachteten sie etwa den griechischen Zeus nur als anderen Namen für den von ihnen verehrten Göttervater Jupiter (siehe dazu Interpretatio Romana). Sie endeten mit der Mailänder Vereinbarung von 313, endgültig mit der Anerkennung des Christentums als Staatsreligion durch Theodosius I. Der alte römische Staatskult und die anderen polytheistischen Religionen konnten sich daher noch bis ins 6., in Ostrom teils sogar bis ins 7. Die Deutschen Christen (DC) waren eine rassistische, antisemitische und am Führerprinzip orientierte Strömung im deutschen Protestantismus, die diesen von 1932 bis 1945 an die Ideologie des Nationalsozialismus angleichen wollte. So dürften sich nicht alle ihre Mitglieder im gleichen Maß von der andersgläubigen Mehrheitsgesellschaft zurückgezogen haben.[13]. Dieses Glaubensbekenntnis brachte sie in Gefahr aus zwei Richtungen: Der Apostelgeschichte des Lukas zufolge konnten die Christen ihre Botschaft anfangs frei und unbehelligt verkünden: sogar im Jerusalemer Tempel (Apg 2,14ff EU). Sie wurden in der nichtchristlichen Bevölkerungsmehrheit zumeist abgelehnt und von der gebildeten Oberschicht zugleich tief verachtet. Diese Funktion fiel seit der Zeit des Augustus dem auf die Person des Princeps konzentrierten Kaiserkult zu. Das römische Reich war damals kein straff organisierter Zentralstaat; in den Provinzen regierten die Statthalter relativ souverän. Viele anonym Angeklagte habe er Götter anbeten, dem Kaiserbild opfern und Christus lästern lassen. Eine kleine, radikale Minderheit aber trotzte demonstrativ jeder Drohung.